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Tour 01 - Sonnige Kälte im Rofan

Schneeschuhbergtour im Rofangebirge vom 19. – 21. Jan. 2024

19.01.2024

Mit 12 Schneeschuhwanderern startete unsere Wochenendtour vom Freitag bis Sonntag mit dem Ziel Rofangebirge. Nach dem turbulenten Wetter der letzten Tage war für das Wochenende Sonnenschein und Kälte vorausgesagt. Deshalb freuten sich alle schon darauf, was sie in den nächsten Tagen alles erwarten würde.

Unterkunft:  Erfurter Hütte (1834 m) DAV
Leiter:  Karl Meier
Teilnehmer:  12, davon 10 Sektionsmitglieder, 1 DAV WUG, 1 DAV Dresden

Treffpunkt war um 7 Uhr in Treuchtlingen am Thermalbad. Danach sammelten wir weitere Mitfahrer auf der Strecke nach und nach ein. Schließlich ging es über Ingolstadt, München, Tegernsee und Achensee nach Maurach zur Talstation der Rofanbahn. Wir packten unsere Rucksäcke, fuhren mit der Bahn nach oben und stapften kurz hinüber zur Erfurter Hütte. Es gab genug Schnee, aber der Andrang der Skifahrer hielt sich in Grenzen. Auch wir konnten es ruhig angehen lassen. Zunächst bezogen wir unser Quartier in der Berghütte, 8 Personen in einem Zimmer mit Stockbetten und 4 im Adlerhorst unterm Dach. Nach dem Mittagessen wurde etwas Theorie und Lawinenkunde geübt. Aber lange hielt es uns nicht in der Hütte. Wir wollten in den Schnee und machten uns auf zu einer kleinen Erkundungstour. Nachdem wir den Bereich der Skipisten verlassen hatten, erwartete uns endlich eine weiße und unberührte Schneedecke. So haben wir uns das vorgestellt: frisch gefallener, 20 – 40 cm tiefer Pulverschnee und tolles Winterwetter! Nach unserer Rückkehr genossen wir den Tag noch auf der Sonnenterrasse und später in der gemütlichen Stube.

Am Samstag erwarteten uns eiskalte Temperaturen und blauer Himmel. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserem Tagesziel, der Rofanspitze (2259 m). Es waren schon viele Skitourengeher unterwegs und unser Weg war gespurt. Wir hatten Zeit und Muße, die schöne Winterlandschaft zu genießen. Im Windschatten wurde es trotz winterlicher Verhältnisse ganz schön warm. Wir näherten uns der Bergflanke und querten diese bis zum Gipfelanstieg, Eiskalter Wind erinnerte uns wieder an die winterliche Jahreszeit auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz. Lange konnte man es dort nicht aushalten und nach schnellen Ausblicken auf die Gipfelrunde und einigen Fotos stiegen wir schnell wieder ab in windgeschütztere Lagen. Nach einer Mittagsrast auf einem gemütlichen Plätzchen stiegen wir auf einer anderen Route rasant ab. Da wir noch genügend Zeit hatten, bogen wir vom normalen Weg ab und genossen den Tiefschnee beim steilen Abstieg. Die Sonnenterrasse der Hütte setzte den Schlußpunkt eines tollen Tourentages.

Auch der Sonntag empfing uns mit blauem Himmel und nur noch -5 Grad Celsius. Unser Ziel heute war die Seekarlspitze (2261 m). Dazu nutzten wir die Aufstiegsroute des Vortages, bogen dann aber weiter oben ab und stiegen in Serpentinen mittelsteil auf zu einem Sattel, wo wir erstmal verschnauften. Der Gipfel war schon zu sehen, aber zuvor wartete noch ein breiter Hang mit ca. 30 – 35 Grad Steigung. Die viele Kehren forderten Geduld und Ausdauer, aber alle erreichten ohne Probleme den tollen Gipfel. Das Panorama war grandios, die Rofannordwände lagen uns zu Füßen und die Ausblicke auf das Alpenvorland, das Zillertal und die hohen Berge im Süden waren toll. Nach einer ausgiebigen Rast ging es in breiter Front den steilen Hang hinab. Wir teilten uns die Flanke mit aufsteigenden und abfahrenden Skitouristen und anderen Schneeschuhfans, jeder fand seine Ideallinie. Auf einer alternativen ruhigeren Route stiegen wir schließlich ab zu unserer Hütte. Der Himmel trübte sich etwas ein, zu einer Einkehr auf der Terrasse reichte die Kraft der Sonne aber noch. Dann packten wir unsere Siebensachen und schwebten mit der Bahn hinunter ins grüne Tal. Beschwingt von diesen herrlichen Tourentagen machten wir uns auf die Heimreise.

Kay Mlinzk