Mitglieder des DAV Treuchtlingen auf Expedition am Muztagh Ata (7545m) in China.
Lange hatten sich Günter und Bernd Horndasch sowie Angie Rosenbauer auf dieses Abenteuer vorbereitet. Mitte Juli starteten dann die drei zusammen mit 9 weiteren Bergverrückten über Astana, Urumqi und Kaschgar Richtung Pamirgebirge in der chinesischen Provinz Xingjang.
Schon die Anreise war ein Abenteuer. Mit dem Kleinbus ging es über den Karakorum-Highway an den Karakolsee. Die Straße, die bei uns eher ein besserer Feldweg wäre, wird ständig unterspült und von Erdrutschen verschüttet, so dass man nie vorhersagen kann, wie lange man für die 200km benötigt. Am Karakolsee verbrachten die Teilnehmer zwei Tage in einem Jurtenlager bei den einheimischen Uiguren, um sich zunächst einmal an die Höhe von 3500m zu gewöhnen. Während das große Gepäck weiter ins Basislager des Muztagh Ata auf rund 4400m transportiert wurde, machte sich das Team zu Fuß auf den Weg durch die heiße Geröllwüste. Die erste Herausforderung: die Überquerung eines reißenden Baches, der normalerweise nur als Rinnsal bekannt ist. Im Basecamp war dann zunächst wieder Ruhe angesagt. Schließlich wollte das Team sich langsam akklimatisieren. Nach und nach wurde das 1. Hochlager (5500m) eingerichtet. Dazu mussten die Teilnehmer Zelte und Ausrüstung nach oben bringen. Hier muss hervorgehoben werden, dass dies alles von den Teilnehmern selbst bewältigt wurde, d.h. ohne einheimische Träger. Bereits zu diesem Zeitpunkt war der Tagesablauf durch das schlechte Wetter bestimmt. Immer wieder heftige Schneeschauer, oft verbunden mit Sturm, Nebel und schwere Gewitter mit Hagel. Und dazu die Schwierigkeit, dass kein Wetterdienst das Wetter richtig vorhergesagt hat. Immer wieder mussten deshalb Zwangspausen bzw. Ruhephasen im Basecamp eingelegt werden. Dann stand die schwierigste und gefährlichste Passage an: die Durchquerung der Eisbrüche und das Einrichten des 2. Highcamps. (6200m). Auch hier funktionierte das Team perfekt. Eigentlich sollte damit der Gipfel erreichbar sein. Aber das Wetter machte nun endgültig einen Strich durch die Rechnung. Schwere Schneefälle und Sturm sowie ein Zwischenfall in der Gruppe sollten es unmöglich machen, noch viel weiter zu kommen. So mussten die Bergsteiger ohne Gipfel aber mit vielen Erlebnissen im Rucksack ihre Zelte wieder abbrechen.
Die Rückfahrt in die Wüstenmetropole Kashgar sollte sich noch einmal als Abenteuer herausstellen. Aufgrund der heftigen Niederschläge der vergangenen Wochen hatte es zahlreiche Erdrutsche gegeben. Immer wieder mussten Zwangspausen eingelegt werden bis Schubraupen die Straße wieder freigeräumt hatten. Kashgar selbst stellte sich als aufstrebende moderne Stadt dar, in der aber noch viel Wert auf altes Kulturgut und Traditionen gelegt wird. Die Gruppe war fasziniert von den Gerüchen und Farben in den Märkten, den alten Handwerkervierteln und vor allem den alten Lehmbauten.
Ein besonderes Ereignis war zum Schluss die Rückfahrt nach Urumqi. 1500 km mit der Bahn durch die Wüste in Xinjang.
Fazit: Wenn auch kein Gipfel, so konnten alle Beteiligten doch einen großen Rucksack vielfältigster Erlebnisse mit nach Hause nehmen.
Wer mehr darüber wissen will – Angie Rosenbauer wird in einer Fotoshow detailliert darüber berichten.