Am Samstag erwarteten uns eiskalte Temperaturen und blauer Himmel. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserem Tagesziel, der Rofanspitze (2259 m). Es waren schon viele Skitourengeher unterwegs und unser Weg war gespurt. Wir hatten Zeit und Muße, die schöne Winterlandschaft zu genießen. Im Windschatten wurde es trotz winterlicher Verhältnisse ganz schön warm. Wir näherten uns der Bergflanke und querten diese bis zum Gipfelanstieg, Eiskalter Wind erinnerte uns wieder an die winterliche Jahreszeit auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz. Lange konnte man es dort nicht aushalten und nach schnellen Ausblicken auf die Gipfelrunde und einigen Fotos stiegen wir schnell wieder ab in windgeschütztere Lagen. Nach einer Mittagsrast auf einem gemütlichen Plätzchen stiegen wir auf einer anderen Route rasant ab. Da wir noch genügend Zeit hatten, bogen wir vom normalen Weg ab und genossen den Tiefschnee beim steilen Abstieg. Die Sonnenterrasse der Hütte setzte den Schlußpunkt eines tollen Tourentages.
Auch der Sonntag empfing uns mit blauem Himmel und nur noch -5 Grad Celsius. Unser Ziel heute war die Seekarlspitze (2261 m). Dazu nutzten wir die Aufstiegsroute des Vortages, bogen dann aber weiter oben ab und stiegen in Serpentinen mittelsteil auf zu einem Sattel, wo wir erstmal verschnauften. Der Gipfel war schon zu sehen, aber zuvor wartete noch ein breiter Hang mit ca. 30 – 35 Grad Steigung. Die viele Kehren forderten Geduld und Ausdauer, aber alle erreichten ohne Probleme den tollen Gipfel. Das Panorama war grandios, die Rofannordwände lagen uns zu Füßen und die Ausblicke auf das Alpenvorland, das Zillertal und die hohen Berge im Süden waren toll. Nach einer ausgiebigen Rast ging es in breiter Front den steilen Hang hinab. Wir teilten uns die Flanke mit aufsteigenden und abfahrenden Skitouristen und anderen Schneeschuhfans, jeder fand seine Ideallinie. Auf einer alternativen ruhigeren Route stiegen wir schließlich ab zu unserer Hütte. Der Himmel trübte sich etwas ein, zu einer Einkehr auf der Terrasse reichte die Kraft der Sonne aber noch. Dann packten wir unsere Siebensachen und schwebten mit der Bahn hinunter ins grüne Tal. Beschwingt von diesen herrlichen Tourentagen machten wir uns auf die Heimreise.
Kay Mlinzk