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Bergsteigerabend- mit Vortrag von Karl Meier Inselwanderung 2019 El Hierro
10. Oktober 2019 von 19:30 bis 21:30
In einem Naturparadies
Bergwanderungen auf El Hierro vom 29. April – 6. Mai 2019
Nach langer Vorbereitungszeit mit umfangreichen Recherchen und Buchungen war es endlich soweit: wir fuhren, flogen und schwommen nach El Hierro, der kleinsten und abgelegensten Kanareninsel. Spät abends suchten und fanden wir unsere Unterkünfte, ein Apartmenthaus mit 8 Wohnungen und ein rustikales aus Lavagestein gemauertes Ein-Zimmer-Häuschen. Am ersten Wandertag suchte Karl etwas zum Eingehen heraus: eine Küstenwanderung mit faszinierenden Lavalandschaften. Mit unseren Mietautos fuhren wir in den äußersten Nordwesten der Insel und wanderten der wild zerklüfteten Küste mit von den Wellen umtosten Klippen und Felsbuchten entlang. Der schmale Pfad führte auch durch zerschrundete Lavafelder, die erkennen ließen, dass El Hierro die jüngste Vulkaninsel des Archipels ist. Nach einigen kleineren Felstoren erreichten wir den etwa 20 m hohen Felsbogen Arco de la Tosca, der zu einem kleinen Abenteuer herausforderte. Karl, Gerhard, Karl 2 und Heidi überquerten das imposante und größte Felstor der Insel. Weiter ging´s zum schönsten Strand, der Playa del Verodal, einem der ganz wenigen Badeplätze der Insel. Die Brandung war ziemlich heftig, was aber einige gute Schwimmer nicht abhalten konnte, die Wassertemperatur zu testen. Mit dem Auto fuhren wir dann zum Mirador de El Lomo Negra hinauf, der eine schöne Aussicht auf die wilde, unbewohnte Westküste bot. Eine Fahrt durch öde Vulkanlandschaften führte zur Ermita Virgen de Los Reyes, dem religiösen Zentrum der Insel und Inselheiligtum. Eine Schlaglocherdstraße brachte uns dann auf den Bergkamm und auf den höchsten Berg der Insel, den Malpaso (1501 m), der uns einen phantastischen Ausblick über die ganze Insel bot. Auf der Nordseite lag ein dichtes Wolkenmeer über dem Golfo mit Frontera, unserem Wohnort. Die Rückfahrt führte durch eben diese Wolkenbank mit starkem Nebel, in dem Karl vergeblich nach dem Lichtschalter suchte.
Den zweiten Tourentag starteten wir am Mirador de Jinama, einem Aussichtspunkt auf dem Hauptkamm der gebirgigen Insel. Der Weg verlief immer auf dem Lavakiesrücken mit Aussicht nach beiden Seiten, teilweise durch Wolken eingeschränkt. Auf diesem Panoramapfad erreichten wir den Fileba-Krater, der dazu animierte, die Mittagsrast auf seinem Grund zu machen. Über einen weiteren Aussichtsplatz, dem Mirador La Llania, gelangten wir in den Nebelurwald, den wir auf einem angelegten Weg durchquerten. Dieser ursprüngliche und für die Insel typische Wald wird durch die Wolken des Nordostpassats mit Nebel und Feuchtigkeit versorgt. Den ereignisreichen Tag beschlossen wir, wie immer, mit einem schmackhaften einheimischen Essen, z.B. einem Kraken in voller Größe oder einem Papageienfisch.
Tag 3 führte uns in den Inselosten mit Beginn in der Inselhaupt“stadt“ Valverde. Von der immer zugigen, nassen und kalten kleinen Stadt wanderten wir auf einem alten Camino, einem früheren Verbindungsweg zwischen den Orten an der Küste ins Inselinnere, abwärts nach Tamaduste mit seiner schönen Badebucht. Obwohl eigentlich ein Touristenort war von Fremden nichts zu sehen. Wir waren die einzigen Touristen. Auf einem gut angelegten Pfad durch das Lavagewirr wanderten wir die Küste entlang zum Mirador Roque Gaviotas und weiter zur Playa Fortalezza, wo wir das Schauspiel der anstürmenden Wellen bei einer Brotzeit genossen. Zurück in Tamaduste nahmen wir nach einem Kaffeeeinkehrschwung den Aufstieg nach Valverde auf einem anderen Weg ins Visier. Vorbei am Vulkan La Cancela und über ein mit Flechten überwuchertes Lavafeld erreichten wir mit Weinfeldern kultiviertes Land und unseren Ausgangspunkt wieder.
Da wir die ganze Insel kennenlernen wollten, ging es am 4. Tourentag in den Süden. Von El Pinar aus stiegen wir auf einem der klassischen Wanderrouten der Insel, dem Camino de La Restinga, hinab an den Südzipfel. Durch karge Vulkanlandschaft mit unzähligen Steinmauern erreichten wir den Fischerort La Restinga, wo wir das erste Mal so etwas wie Tourismus feststellen konnten. Da wir noch genügend Zeit hatten, hängten wir eine sehr schöne Wanderung zu den jungen Lavafeldern und Vulkanen des Südens dran. Diese Lava war nicht zerrissen sondern zeigte die teigigen Fließformen an. Über Lavagrieß und –asche ging´s dann steil hoch zum Gipfel der Montana Puerto da Naos (152 m), wo wir einen prächtigen Ausblick auf die wilde Südküste hatten. Ein kühles Bier mit Eis beschloß einen schönen Wandertag.
Der Morgen des Wandertages Nr. 5 versprach wenig Wolken am Hauptkamm, deshalb starteten wir am Mirador de la Pena, um an der Abbruchkante zum Golfo entlang über den Gipfel Izique (1234 m) den Mirador de Jinama zu erreichen. Der unmarkierte Weg führte erst durch die Meseta de Nisdafe, einer hügeligen Hochfläche mit unzähligen Steinmauern, die stark an Irland erinnerte, und dann zur Abbruchkante. Wir stiegen am Rand hoch und genossen den über 1000 m tiefen Blick auf das Meer und die Roques de Salmor. Ein Platz zur Mittagsrast wurde gefunden, die Brotzeit mit Panorama schmeckte doppelt gut. Am Mirador de Jinama angekommen, schauten wir in die Tiefe. Da sollte ein Weg hinab gehen? Es ging! Der Camino de Jinama schlängelte sich durch die mit exotischen Pflanzen bewachsene Steilwand entlang ganz ohne Probleme ca. 1000 Hm hinunter bis nach Frontera. Das war eine tolle Sache und sicher einer der Höhepunkte dieser Reise!
Das Inselinnere hatten wir noch nicht kennengelernt, deshalb stand es am letzten Wandertag auf dem Programm. Vom windigen Valverde stiegen wir auf Teersträßchen steil hoch bis wir auf herrlichen Kiefernwald stießen, durch den wir zu einer Quelle kamen. Auf einem Rücken gelangten wir zur Arbol Garoe und weiter nach Wegsuche, die Markierungen waren offenbar alt und nicht mehr gültig, zum Gipfel des Ventejis (1139 m). Das mittägliche Vesper mit Ausblick schmeckte sicher jedem. Auf einem unmarkierten Trampelpfad erreichten wir den herrlichen und sehr gut ausgebauten Wallfahrtsweg Camino de la Virgen, auf dem wir gemütlich wieder in Valverde einliefen.
Die herrlichen, erlebnisreichen Wandertage auf einer noch sehr ursprünglichen Insel fanden an einem lustigen Abend mit gutem Essen und Trinken einen würdigen Abschluß. Die Teilnehmer und der Leiter bedankten sich gegenseitig für die gute Organisation und Führung bzw. tolle Gemeinschaft und Kameradschaft. Alle gedachten der überraschend verstorbenen Hanne, die leider nicht mehr dabei sein konnte.
Die Teilnehmer der Reise verließen das UNESCO-Biosphärenreservat El Hierro schweren Herzens und ließen ihren Leiter Karl zurück, der dieses kleine Paradies eine weitere Woche lang genießen durfte.
In einem Naturparadies
Bergwanderungen auf El Hierro vom 29. April – 6. Mai 2019
Nach langer Vorbereitungszeit mit umfangreichen Recherchen und Buchungen war es endlich soweit: wir fuhren, flogen und schwommen nach El Hierro, der kleinsten und abgelegensten Kanareninsel. Spät abends suchten und fanden wir unsere Unterkünfte, ein Apartmenthaus mit 8 Wohnungen und ein rustikales aus Lavagestein gemauertes Ein-Zimmer-Häuschen. Am ersten Wandertag suchte Karl etwas zum Eingehen heraus: eine Küstenwanderung mit faszinierenden Lavalandschaften. Mit unseren Mietautos fuhren wir in den äußersten Nordwesten der Insel und wanderten der wild zerklüfteten Küste mit von den Wellen umtosten Klippen und Felsbuchten entlang. Der schmale Pfad führte auch durch zerschrundete Lavafelder, die erkennen ließen, dass El Hierro die jüngste Vulkaninsel des Archipels ist. Nach einigen kleineren Felstoren erreichten wir den etwa 20 m hohen Felsbogen Arco de la Tosca, der zu einem kleinen Abenteuer herausforderte. Karl, Gerhard, Karl 2 und Heidi überquerten das imposante und größte Felstor der Insel. Weiter ging´s zum schönsten Strand, der Playa del Verodal, einem der ganz wenigen Badeplätze der Insel. Die Brandung war ziemlich heftig, was aber einige gute Schwimmer nicht abhalten konnte, die Wassertemperatur zu testen. Mit dem Auto fuhren wir dann zum Mirador de El Lomo Negra hinauf, der eine schöne Aussicht auf die wilde, unbewohnte Westküste bot. Eine Fahrt durch öde Vulkanlandschaften führte zur Ermita Virgen de Los Reyes, dem religiösen Zentrum der Insel und Inselheiligtum. Eine Schlaglocherdstraße brachte uns dann auf den Bergkamm und auf den höchsten Berg der Insel, den Malpaso (1501 m), der uns einen phantastischen Ausblick über die ganze Insel bot. Auf der Nordseite lag ein dichtes Wolkenmeer über dem Golfo mit Frontera, unserem Wohnort. Die Rückfahrt führte durch eben diese Wolkenbank mit starkem Nebel, in dem Karl vergeblich nach dem Lichtschalter suchte.
Den zweiten Tourentag starteten wir am Mirador de Jinama, einem Aussichtspunkt auf dem Hauptkamm der gebirgigen Insel. Der Weg verlief immer auf dem Lavakiesrücken mit Aussicht nach beiden Seiten, teilweise durch Wolken eingeschränkt. Auf diesem Panoramapfad erreichten wir den Fileba-Krater, der dazu animierte, die Mittagsrast auf seinem Grund zu machen. Über einen weiteren Aussichtsplatz, dem Mirador La Llania, gelangten wir in den Nebelurwald, den wir auf einem angelegten Weg durchquerten. Dieser ursprüngliche und für die Insel typische Wald wird durch die Wolken des Nordostpassats mit Nebel und Feuchtigkeit versorgt. Den ereignisreichen Tag beschlossen wir, wie immer, mit einem schmackhaften einheimischen Essen, z.B. einem Kraken in voller Größe oder einem Papageienfisch.
Tag 3 führte uns in den Inselosten mit Beginn in der Inselhaupt“stadt“ Valverde. Von der immer zugigen, nassen und kalten kleinen Stadt wanderten wir auf einem alten Camino, einem früheren Verbindungsweg zwischen den Orten an der Küste ins Inselinnere, abwärts nach Tamaduste mit seiner schönen Badebucht. Obwohl eigentlich ein Touristenort war von Fremden nichts zu sehen. Wir waren die einzigen Touristen. Auf einem gut angelegten Pfad durch das Lavagewirr wanderten wir die Küste entlang zum Mirador Roque Gaviotas und weiter zur Playa Fortalezza, wo wir das Schauspiel der anstürmenden Wellen bei einer Brotzeit genossen. Zurück in Tamaduste nahmen wir nach einem Kaffeeeinkehrschwung den Aufstieg nach Valverde auf einem anderen Weg ins Visier. Vorbei am Vulkan La Cancela und über ein mit Flechten überwuchertes Lavafeld erreichten wir mit Weinfeldern kultiviertes Land und unseren Ausgangspunkt wieder.
Da wir die ganze Insel kennenlernen wollten, ging es am 4. Tourentag in den Süden. Von El Pinar aus stiegen wir auf einem der klassischen Wanderrouten der Insel, dem Camino de La Restinga, hinab an den Südzipfel. Durch karge Vulkanlandschaft mit unzähligen Steinmauern erreichten wir den Fischerort La Restinga, wo wir das erste Mal so etwas wie Tourismus feststellen konnten. Da wir noch genügend Zeit hatten, hängten wir eine sehr schöne Wanderung zu den jungen Lavafeldern und Vulkanen des Südens dran. Diese Lava war nicht zerrissen sondern zeigte die teigigen Fließformen an. Über Lavagrieß und –asche ging´s dann steil hoch zum Gipfel der Montana Puerto da Naos (152 m), wo wir einen prächtigen Ausblick auf die wilde Südküste hatten. Ein kühles Bier mit Eis beschloß einen schönen Wandertag.
Der Morgen des Wandertages Nr. 5 versprach wenig Wolken am Hauptkamm, deshalb starteten wir am Mirador de la Pena, um an der Abbruchkante zum Golfo entlang über den Gipfel Izique (1234 m) den Mirador de Jinama zu erreichen. Der unmarkierte Weg führte erst durch die Meseta de Nisdafe, einer hügeligen Hochfläche mit unzähligen Steinmauern, die stark an Irland erinnerte, und dann zur Abbruchkante. Wir stiegen am Rand hoch und genossen den über 1000 m tiefen Blick auf das Meer und die Roques de Salmor. Ein Platz zur Mittagsrast wurde gefunden, die Brotzeit mit Panorama schmeckte doppelt gut. Am Mirador de Jinama angekommen, schauten wir in die Tiefe. Da sollte ein Weg hinab gehen? Es ging! Der Camino de Jinama schlängelte sich durch die mit exotischen Pflanzen bewachsene Steilwand entlang ganz ohne Probleme ca. 1000 Hm hinunter bis nach Frontera. Das war eine tolle Sache und sicher einer der Höhepunkte dieser Reise!
Das Inselinnere hatten wir noch nicht kennengelernt, deshalb stand es am letzten Wandertag auf dem Programm. Vom windigen Valverde stiegen wir auf Teersträßchen steil hoch bis wir auf herrlichen Kiefernwald stießen, durch den wir zu einer Quelle kamen. Auf einem Rücken gelangten wir zur Arbol Garoe und weiter nach Wegsuche, die Markierungen waren offenbar alt und nicht mehr gültig, zum Gipfel des Ventejis (1139 m). Das mittägliche Vesper mit Ausblick schmeckte sicher jedem. Auf einem unmarkierten Trampelpfad erreichten wir den herrlichen und sehr gut ausgebauten Wallfahrtsweg Camino de la Virgen, auf dem wir gemütlich wieder in Valverde einliefen.
Die herrlichen, erlebnisreichen Wandertage auf einer noch sehr ursprünglichen Insel fanden an einem lustigen Abend mit gutem Essen und Trinken einen würdigen Abschluß. Die Teilnehmer und der Leiter bedankten sich gegenseitig für die gute Organisation und Führung bzw. tolle Gemeinschaft und Kameradschaft. Alle gedachten der überraschend verstorbenen Hanne, die leider nicht mehr dabei sein konnte.
Die Teilnehmer der Reise verließen das UNESCO-Biosphärenreservat El Hierro schweren Herzens und ließen ihren Leiter Karl zurück, der dieses kleine Paradies eine weitere Woche lang genießen durfte.