Bilderbuchwetter im Sellrain
Unterkunft: Krapfhof bei Gries
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 8, alles Sektionsmitglieder.
Es war gut, dass wir die Unterkunft auf „unserem“ Krapfhof rechtzeitig gebucht hatten, denn das schöne Wetter lockte die Skitouristen und Pistenfahrer in Massen in den Schnee. Endlich war die Wettervorhersage toll. Und so kam es dann auch: am Freitag noch etwas bewölkt, aber Samstag und Sonntag blauer Himmel pur.
Über die Staumauer des unteren Sees ging es durch lichten Wald zum Eingang des Mittertals und dann rechts hoch Richtung Schafzoll. Steile Hänge ließen den Schweiß fließen, aber nach knapp 3 Stunden erreichten wir den wenig besuchten 2426 m hohen Gipfel. Die Aussicht auf die umliegenden Berggiganten war grandios, so dass uns die verdiente Gipfelbrotzeit prima schmeckte. Der Abstieg im ca. 20 cm hohen Pulverschnee war ein Genuß und verlangte nach mehr. Lediglich die Steilstücke waren etwas mühsam. Bald waren wir wieder an den Fahrzeugen und in Kühtai, wo wir kurz zu einem Kaffee einkehrten, bevor wir bei den Wegscheiders auf dem Krapfhof willkommen geheißen wurden.
Am nächsten Tag erwischten wir den letzten Parkplatz am Zustieg zum Rietzer Grießkogel und stiegen gemächlich zusammen mit vielen Skitourengehern auf. Die anfängliche Kälte wich schnell, denn die pralle Sonne strahlte auf den südseitigen Aufstieg, so dass bald der Schweiß in Strömen floß. Es war ein langer Weg, garniert mit kurzen Steilhängen und Kräfte raubenden Querungen. Auf einem Joch unterhalb des Gipfels kamen wir doch etwas geschafft an, Tee und Brotzeit brachten aber neue Energie. Die brauchten wir auch, denn vom 2884 m hohen Gipfel trennte uns noch ein langer Grat. Dieser war teilweise etwas ausgesetzt, deshalb legten wir sicherheitshalber Steigeisen an. Damit erreichten wir problemlos den höchsten Gipfel der Nördlichen Stubaier Alpen. Ein Panorama mit unzähligen Gipfeln und Tälern breitete sich um uns aus, wie man es selten sieht. Der lange Abstieg ins Tal kostete nochmals viel Kraft, aber glücklich über einen perfekten Tag erreichten wir wieder unsere Fahrzeuge. Der tolle Tag klang bei einem prima Abendessen zünftig aus.
Der nächste Morgen sah uns beim Aufstieg durch das wunderschöne Wörgetal zum Wetterkreuzkogel. Auch hier war es anfangs ziemlich kalt, erst am steilen Gipfelhang wurde einem warm. Aus 2591 m Höhe hatte wir tollen Einblick in die Felswände der naheliegenden Dreitausender. Vom Gipfelkreuz auf einem Felssporn war die Aussicht wieder begeisternd. Nach einer Mittagsrast ging es dann wieder abwärts im Pulverschnee ins Tal.
Endlich hatten wir mal Glück, Glück mit dem Wetter, dem Schnee und den Bergen. Wir haben es sehr genossen.
Karl Meier