Tuxer Wechselbad der Gefühle
Unterkunft: Gasthof Geraer Hof in St. Jodok
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 6, alle Sektionsmitglieder
Obwohl die Wettervorhersage nicht so optimales Wetter prophezeite, wagten wir die Fahrt in die Tuxer Berge, denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Der erste Tag war schon mal ein Gewinn, denn auf der abenteuerlichen Fahrt zum Steckholzer und dem Aufstieg zur Vennspitze lachte die Sonne vom Himmel. Das war doch mal ein Lichtblick, denn bei allen bisherigen Touren in diesem Jahr war Petrus uns nicht gut gesinnt. Der Aufstieg führte uns durch lichten Wald auf einen Rücken, der sich zuletzt sehr steil auf den 2390 m hohen Gipfel hinauf zog. Die letzten Meter, an einer Wächte vorbei, waren etwas heikel, aber dann war es geschafft. Die Aussicht war toll, die Stubaier Alpen grüßten herüber und die Zillertaler Gipfel ragten steil empor. Es war kalt, deshalb zog es uns wieder nach unten. Den steilen Anfang stapften wir ohne Schneeschuhe hinunter, aber dann ließen wir es im lockeren Pulverschnee krachen. Mit schmerzenden Knien kamen wir schließlich unten an und fuhren nach St. Jodok zu unserer Unterkunft, die uns nicht so recht gefiel.
Am nächsten Morgen hatten wir einiges vor, obwohl die Wetterprognose nicht gut war. Aus dem Schmirntal wollten wir 2 Gipfel besteigen, die über einen langen Rücken zu erreichen waren. Zusammen mit vielen Skitouristen kamen wir gut voran, aber auf ca. 2100 m holten uns die grauen Wolken ein. Steifer Wind blies uns Schneeflocken um die Ohren und die Sicht nahm zusehends ab. Die Berge verschwanden in den Wolken. Wir beratschlagten und kamen zu dem Entschluß, die Tour abzubrechen, denn oben auf dem Grat wären wir dem Schneesturm voll ausgesetzt gewesen. Stattdessen setzten wir uns auf die Veranda einer Almhütte und machten gemütlich Brotzeit. Auch danach hatte sich das Wetter nicht gebessert, und so stapften wir zurück ins Tal. Nun hatten wir Zeit, den „Komfort“ unseres Gasthofes auszunutzen und ließen uns in der Kellersauna wieder auftauen.
Ein Wärmeeinbruch am nächsten Tag verhinderte einen weiteren Versuch, einen Gipfel zu besteigen. Als wir losmarschieren wollten, fing es zu nieseln an und so beschlossen wir einträchtig, unverrichteter Dinge heimzufahren. Einen guten Abschluß gab es aber trotzdem: die Riesenwindbeutel bei Pfeiffers in Krün.
Karl Meier