Sonne pur und hohe Berge
Hochtour in den Ötztaler Alpen vom 14. – 16. Juli 2023
Unterkunft: Hohenzollernhaus (2123 m) DAV
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 12, alle Sektionsmitglieder
Die Nachfrage nach dieser Tour war groß, aber nur 12 Teilnehmer durften sich auf herrliche Tage in einer noch ursprünglichen Ecke der Ötztaler Alpen freuen. Nach langer Anfahrt und zum Schluß auf einem einspurigen Forstweg erreichten wir den Parkplatz im Radurschltal. Auf einem schottrigen Fahrweg und am Ende über einen steilen Hüttenschinder erreichten wir unsere Unterkunft, wo wir mit einem Zirbenschnaps empfangen wurden. Am Nachmittag wanderten wir noch hoch zu einem Bergsee, der vom Radurschlbach durchflossen wurde. Die 8 Grad „warme“ Temperatur und der heftige Wind schreckte aber potentielle Badekandidaten ab. Kurz vor dem Abendessen trafen dann unsere Nachzügler ein, die später losgefahren waren.
Am nächsten Morgen machten wir uns mehr oder weniger ausgeschlafen auf den Weg zur Nauderer Hennesiglspitze. Vorbei am Bergsee und entlang des wild rauschenden Radurschlbaches ging es schier endlos hoch über Gras- und Schutthänge bis zum Gipfelanstieg, den wir über Geröll ohne Probleme meisterten. Von 3042 m Höhe bot sich eine tolle Aussicht auf die Gipfel der Ötztaler Alpen mit Weißkugel und Wildspitze, sowie auf die Spitzen der Lechtaler Alpen und des Verwall. Nach einer wohlverdienten Mittagsrast machten wir uns auf den langen Rückweg, der am eisigen Bergsee unterbrochen wurde, damit sich einige unempfindliche Kaltbader erfrischen konnten. Alle freuten sich schon auf den wärmenden Zirbenschnaps, den Gisela und Katrin für ihren ersten Dreitausender ausgaben.
Auch am Sonntag strahlte wieder die Sonne vom blank geputzten Himmel, während wir uns auf den zuerst steilen Aufstieg zum 3015 m hohen Wildnörderer machten. Später ging es dann über von Geröllfeldern unterbrochene Almwiesen zu einem Joch, von dem der einstündige steile Gipfelanstieg begann. Nur noch auf Trittspuren wurden Felsaufschwünge umgangen, querten wir ausgesetzte steile Grasmatten und Geröllbänder mit einer kurzen Seilsicherung und kraxelten zum Schluß über einen Blockgrat zum Gipfel mit Kreuz. Vorsicht war dabei angesagt, denn alles war locker und die Trittspuren schmal. Alle erreichten ohne größere Probleme den aussichtsreichen Gipfel und genossen sichtlich ihre Brotzeit. Beim Abstieg war nochmals Vorsicht nötig, aber alle meisterten die „Schwierigkeiten“ bravourös. Am Bergsee teilte sich nochmals die Gruppe in Kalt- und Warmbader bevor auf der Terrasse auf den Gipfelsieg angestoßen werden konnte. Der lange Abstieg auf dem öden Forstweg nervte zwar noch etwas, aber alle freuten sich trotzdem über die zurückliegenden schönen und anstrengenden Tage mit herrlichen Gipfeln und einem großen Paket Erlebnissen. Karl Meier