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Tour 23 Hochtouren in den Ortleralpen

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5 x 3000 m

Hochtouren in den Ortleralpen vom 10. – 17. Sept. 2022

Unterkunft:  Zufallhütte (2264 m) jetzt privat

Leiter:  Karl Meier

Teilnehmer:  9, davon 8 Sektionsmitglieder, 1 DAV Weißenburg

Die anstrengende Fahrt ins Südtiroler Martelltal war weit und mit vielen vielen Staus gespickt, aber für eine Woche Bergsteigen nimmt man vieles in Kauf. Vom Hüttenparkplatz ging es auf neuem Weg hinauf zur herrlich gelegenen Zufallhütte. Mit einem Schnaps wurden wir freundlich empfangen und auf 2-, 3- und 4-Bettzimmer verteilt. Dann genossen wir ein tolles Abendmenü bevor die morgige Tour besprochen wurde. Diese führte über die neue Hängebrücke über Steilstufen mit viel Schutt hinauf bis unter den Gipfelaufbau der Vorderen Rotspitze (3033 m). Eine lange Drahtseilpassage brachte uns dann zum Gipfel, wo uns eine prächtige Aussicht auf die Gletscherberge um Cevedale und Zufallspitze erwartete. Nach einer Gipfelschau mit Brotzeit kraxelten wir wieder hinunter und auf einem herrlichen Höhenweg in ständigem Auf und Ab weiter zur Marteller Hütte, wo wir uns einen heißen Kaffee schmecken ließen. Ein steiler Abstieg brachte uns dann zurück zu unserer Unterkunft. Hüttenwirt Uli, die gute Seele des Hauses, versorgte uns mit seiner aufmerksamen Mannschaft auch diesen Abend mit einem erlesenen Menü ohne Geschmacksverstärker und mit frischem Gemüse.

Die Madritschspitze, ein weiterer Dreitausender, war das Ziel am nächsten Tag. Bei herrlichem Wetter wanderten wir gemütlich durch das Butzental bis unter den Gipfelaufbau, gemeinsam mit einer Gruppe von Oasis mit Bergführer. Einmal war diese Gruppe vorne mal wir. Über steilen Schutt wurde der 3265 m hohe Gipfel erreicht, wo uns ein toller Ausblick auf das Dreigestirn Königsspitze, Monte Zebru und Ortler erwartete. Die Mittagspause war lang, denn es gab soo viel zu sehen. Der Abstieg war weniger anstrengend, aber trotzdem sehr lang. Alle freuten sich schon auf das Abendessen und sie wurden nicht enttäuscht. Auch der nächste Morgen empfing uns mit blauem Himmel und strahlender Sonne auf dem Weg zum nächsten Dreitausender. Durch das grüne Madritschtal wanderten wir auf das Madritschjoch, zum Schluß ziemlich steil. Dann folgten auf den letzten 200 Höhenmetern Schrofen und grober Schutt bis die 3327 m hohe Hintere Schöntaufspitze erreicht wurde. Die Aussicht war fast die gleiche wie am Vortag. Zirren am Himmel verhießen nichts Gutes für die nächsten Tage, aber trotzdem ging es voller Hoffnung zurück zur Hütte. Was wartete dort auf uns? Ein tolles Menü! Die Zirren und der Wetterbericht hatten recht, dichter Nebel zog morgens um die Hütte und die Aussichten waren so mittelschlecht. Wir beschlossen deshalb, keine Gipfeltour zu machen, sondern die Plimaschlucht kennenzulernen und auf dem Gletscherinfoweg zu wandern. Nach drei Stunden waren wir wieder zurück, gerade rechtzeitig um die Hüttensauna in Beschlag zu nehmen. Müde vom Nichtstun freuten wir uns trotzdem auf was? Das Hüttenmenü. Der Blick am nächsten Morgen durchs Fenster zeigte nichts Neues: Nebel. Da das Barometer und der Wetterbericht Besserung ankündigten, machten wir uns trotzdem auf den Weg zur 3061 m hohen Kalfanwand. Ein Höhenweg ohne Aussicht (Nebel) führte uns zur verfallenen Schildhütte, wo uns die Oasis-Gruppe bereits erwartete. Diese Gruppe mit durchwegs jüngeren Teilnehmern lief nun vorneweg bis zum Gipfel, wo wir uns ablösten zur Gipfelrast. Die umliegenden Berge waren teilweise in Wolken, aber es regnete wenigstens nicht. Über das Pederköpfl stiegen wir ab zur Lyfialm, um mit Schwung einzukehren. Die Oasisfreunde waren schon da. Der Abstieg zum Parkplatz zog sich in die Länge, denn zuerst stieg der Pfad an. Auf dem alten Anstiegsweg erreichten wir alle müde unsere Hütte, wo schon das übliche Prachtessen auf uns wartete. Ein Erfahrungsaustausch mit dem Oasis-Bergführer ergab, dass wir am nächsten Tag das gleiche Ziel hatten: den Hohenferner. Mit Steigeisen bewaffnet stiegen wir bei besserem Wetter am Morgen auf zur Marteller Hütte und weiter über Schutt und später über vom Gletscher abgeschliffene Felsen hoch zum blanken Gletscher. Während wir unsere Steigeisen anlegten, wanderten die Oasisleute schon den Hohenferner aufwärts. Für einige von uns war es die erste Gletscherwanderung, als wir ebenfalls auf dem Eis Richtung Scharte unterhalb des Hochfernerkopfs hochstapften. Zu unserem Erstaunen bog unsere Konkurrenzgruppe aber schon vorher ab um Mittagspause zu machen. Wir jedoch ließen uns von Schlamm und unwegsamen Geröll nicht abschrecken, erreichten die Scharte und stiegen auf dem einfachen Grat hoch zum 3160 m hohen Gipfel. Welch ein Triumpf! Die Oasisgruppe stieg bereits ab ohne Gipfelbesteigung. Wir freuten uns über das herrliche Panorama, die warme Sonne, die verdiente Brotzeit und unser Durchhaltevermögen. Unten auf der Marteller Hütte trafen wir wieder auf die sichtlich zerknirschten Oasisfreunde, die vor uns zur Zufallhütte flüchteten. Abends erfuhren wir, dass der Bergführer den Schlamm, das Geröll und Steinschlag fürchtete. Wir ließen uns mit Genuss unser letztes Supermenü schmecken, feierten ein bisschen unsere fünf Dreitausender und bedankten uns bei Uli für die schönen Tage auf seiner Hütte. Unser Urteil war einstimmig: eine der  besten bzw. die beste Hütte, auf der wir bisher waren. Während der Nacht hatte es bis unter die Hütte geschneit, für uns kein Problem für den Abstieg. Wir haben Glück gehabt, mit dem Wetter, mit den Gipfelbesteigungen, mit unserer Hütte und mit unserer Oldie-Mannschaft, die sich nicht unterkriegen ließ und eine tolle Kameradschaft zeigte. Danke.

Karl Meier

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