Auf Schneesuche an Fasching
Bergwanderung mit Schneeschuhen in den Allgäuer Alpen vom 18. – 21. Febr. 2023
Unterkunft: Berggasthof Ellegghöhe, Wertach
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 9, davon 6 Sektionsmitglieder, 1 Sektion GUN, 1 Sektion WUG, 1 Nichtmitglied
Wir hatten im Internet gesehen, dass in den Bergen Schnee Mangelware war. Aber dass dies auch auf größere Höhen zutraf hatten wir doch nicht erwartet. So trugen wir unsere Schneeschuhe von Zöblen weit hinauf Richtung Schönkahler bis wir auf Schnee stießen. Im Wald und in nordseitigen Mulden fanden wir dann doch genügend Schnee, sodass es sich hier lohnte die Schneeschuhe anzulegen. Auf südseitigen Hängen gab es nur Schneereste oder gar nichts mehr, sodass wir immer wieder die Schneeschuhe abschnallen mussten. Auf diese Weise erreichten wir die Kuppe des Pirschling (1643 m) und den 1686 m hohen Schönkahler. Schnell verzogen wir uns vom aussichtsreichen Gipfel, denn der Wind frischte immer mehr auf. Etwas unterhalb im Schutz von Bäumen machten wir Mittagspause, bevor es auf dem Anstiegsweg wieder zurückging. Der Wind hatte sich inzwischen zum ausgewachsenen Sturm gesteigert, der uns immer wieder in Böen aus dem Gleichgewicht blies. Alle waren froh, als wir wieder unten am Parkplatz waren. Im uns schon bekannten Gasthof wurden wir herzlich aufgenommen und gut verpflegt.
Der Sonntag empfing uns mit tiefen Wolken und steifen Wind. Wir fuhren zu unserem Ausgangspunkt der nächsten Tour, aber es hatte inzwischen angefangen zu regnen und eine Bergtour machte keinen Sinn. Einstimmig wurde beschlossen, uns andere Ziele zu suchen (Sauna, Faschingsumzug, Lesen, Wanderung im Tal).
Am Rosenmontag lachte dann die Sonne an einem kalten Morgen. Alles war hart gefroren, man sank zwar in den wenigen Schnee nicht ein, aber es war stellenweise glatt. Wir holten die geplante Tour von gestern nach und stiegen von Schattwald aus Richtung Ponten auf. Es waren nur wenig Skitourengeher unterwegs, was für einen Tag in den Faschingsferien ungewöhnlich war. Der Grund war in den Schneeverhältnissen zu suchen, denn der harte Harsch war schlecht für die Tourengeher ohne Harscheisen. Die Steilheit des Anstiegs steigerte sich, zuerst gemächlich, dann steiler durch ein Latschenfeld und dann steil auf der Nordflanke zum Joch zwischen Ponten und Bschießer. Dort ließen wir die Schneeschuhe zurück und stiegen auf einem harmlosen fast schneefreien Grat hoch zum 2044 m hohen Ponten. Während der Mittagsrast genossen alle das herrliche Panorama, während Karl die markantesten Gipfel mit Namen erklärte. Wieder zurück am Joch begann der etwas heikle Abstieg, aber der inzwischen aufgefirnte und damit griffige Schnee erleichterte alles. Wohlbehalten kamen alle unten an, der Weiterweg war dann harmlos und eine Zugabe auf einer schönen Schneeschuhtour.
Um die unteren Aufstiegsbereiche mit wenig Schnee zu vermeiden, beschlossen wir, diese mit Hilfe einer Seilbahn zu vermeiden und schon auf ca. 1800 m zu starten. Vom Neunerköpfle aus ging es zuerst auf einem Winterwanderweg auf einem Rücken mit kurzem Auf und Ab in ein Joch, von dem aus wir zur Oberen Strinden-Alpe abstiegen. Leicht ansteigend und später steiler erreichten wir die Strindenscharte und wenig später den Einstieg in die Südflanke der Sulzspitze (2084 m). Diese querten wir ansteigend und kamen in die Ostflanke, die teils aper teils mit steilen aufgeweichten Schneefeldern aufwartete. Diese Situation war Karl zu heikel und alle waren mit dem Beschluß umzukehren einverstanden. Auf dem Strindenjoch ließen wir uns die Sonne auf den Bauch brennen und die Brotzeit schmecken. Der Rückweg war gemütlich, lediglich der Gegenanstieg forderte nochmal etwas. Auf der Berghütte an der Seilbahn ließen wir dann einen schönen Sonnentag und erlebnisreiche Tourentage ausklingen.
Karl Meier