Alpintraining Hochtouren in den Zillertaler Alpen vom 10. – 12. Juli 2015
Unterkunft: Plauener Hütte (2363 m) DAV
Leiter: Karl Meier, Matthias Burkhardt
Teilnehmer: 13, davon 7 DAV Treuchtlingen, 6 DAV Gunzenhausen
Vom 10. – 12. Juli fand das Alpintraining der Sektionen Treuchtlingen und Gunzenhausen in den Zillertaler Alpen statt.
13 Teilnehmer hatten sich zur Tour angemeldet. Dabei waren auch unsere beiden erfahrenen Tourenführer Karl Meier und Matthias Burkhardt.
Bereits um 6:00 Uhr rollte der Vereinsbus bei besten Wetter am Alten Forsthaus Treuchtlingen los und so erreichten wir nach 4 Stunden zügiger Fahrt Richtung München, Rosenheim über die Inntal- Autobahn Kufstein, Jenbach endlich unser Ziel, das Zillertal.
Vorbei an Mayerhofen ging es über die mautpflichtige Straße auf dem Zillergrund direkt zu unserem Parkplatz Bärenbad am Fuße der mächtigen Staumauer des Speichers Zillergründel.
Eine Stunde Aufstieg durch schattige Wälder bis zur mächtigen Staumauer, zwei weitere Stunden bei schönsten Sonnenschein bis zur Plauener Hütte (2363m) über steile, schmale Steinpfade, vorbei an Wasserfällen, durch kleine Bäche und in engen Kehren immer höher hinauf.
Der wunderbare Rundblick auf die umliegenden Bergketten und den Stausee im Talgrund sowie kühle Getränke auf der Hütte entschädigten uns für den anstrengenden Aufstieg.
Nachdem die Gruppe die beiden Zimmer mit Stockbetten und Matratzenlager bezogen hatte erlernten wir am späten Nachmittag Knoten und Anseiltechniken und machten im Anschluss praktische Übungen zu Bergung aus Gletscherspalten.
Unser zweiter Tag auf der Hütte stand ganz im Zeichen von Übungen im Schnee und Eis.
Mit Steigeisen und Eispickel im Gepäck ging es 700 Höhenmeter hoch zu den steilen Schneefeldern und zum Restgletscher Kuchelmooskees in Richtung Reichenspitze.
Wie benutze ich Steigeisen und Eispickel, wie steigt man damit auf und ab. Was macht man in Falle eine Sturzes. Geduldig erklärten Karl und Matthias allen Neulingen wie diese Dinge zu handhaben sind.
Dann hieß es Steigeisen anlegen und Eispickel zur Hand. Schneefeld hinaufsteigen, queren und hinabsteigen. Im Anschluss wurde mit Liegestütztechnik und Pickelrettungsgriff die richtige Technik beim Rutschen auf Schneefeldern geübt. Dabei kam auch der im Schnee und Eis vergrabene Eispickel als „Toter Mann“ zum Einsatz.
An Nachmittag marschierte die ganze Gruppe in 3er und 4er Seilschaften hinauf zum Gletscher immer auf der Suche nach Eisspalten. Leider hatten die sich dünn gemacht und so entfiel der geplante Abschnitt Bergung aus Eisspalten. Dafür wurde der Einsatz der Eisschrauben als Sicherungselement geübt.
An unserem dritten Tag stand eine Übungstour zur Richterspitze (3054m) auf dem Plan. Nach dem Frühstück mussten zunächst die Zimmer geräumt und alles in den Trockenraum verstaut werden.
Dann ging es endlich los. Auf bekannten Wegen, über Geröll- und Schneefelder des Kuchelmooskar zum Kuchelmooskees am Gletscherbruch vorbei, mit Steigeisen und Eispickel das Schneefeld immer höher und höher hinauf.
Doch dann ging es plötzlich nicht mehr weiter. Riesige Steinblöcke versperrten den Weg und es war kein Weiterkommen mehr möglich. Endstation.
Ein vorbeikommender Bergsteiger klärte unseren Irrtum auf. Auf dem Weg zur Richterspitze waren wir auf das Schneefeld linksseitig des Gipfels geraten. Der Weg zur Richterspitze führte aber wegen des abgeschmolzenen Schneefeldes unterhalb der Gamsscharte über einen neu angelegten Klettersteig zur Gamsscharte und Richterspitze hinauf.
Wir begannen mit dem Teilabstieg und machten erst einmal Brotzeit. Der geplante Gipfelsturm auf die Richterspitze konnte wegen der fehlenden Klettersteigausrüstung und der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht mehr in Angriff genommen werden.
Einstimmig fiel der Beschluss zur Plauener Hütte zurückzukehren und nach einer ausgiebigen Rast in das Tal abzusteigen. Trotz der nicht geglückten Gipfelbesteigung waren alle Teilnehmer zufrieden mit den Erlebnissen und Eindrücken der vergangenen Tage. Nach einem letzten Gruppenfoto mit herrlicher Bergkulisse erfolgte der Abstieg zum Zillergrund und Bärenbad zum Parkplatz.
Ein letzter Höhepunkt der Tour war das erfrischende Bad im Gebirgsbach und die Einkehr in die Wirtschaft Bärenbadalm. Zufrieden aber geschafft traten alle wieder die Heimfahrt an.
Kay Mlinzk