Mittelgebirgswanderungen in den Vogesen vom 23. – 26. Mai 2015
Unterkunft: Auberge Du Schantzwasen (1096 m), privat, Frankreich
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 8, davon 6 Sektionsmitglieder, 2 DAV GUN
Bei annehmbarem Pfingstverkehr ging es zügig nach Ribeauville, einem romantischen Weinstädtchen im Elsaß. Die Sonne meinte es gut mit uns und ließ uns auf dem Anstieg zur kleinen Burgruine Girsberg gehörig schwitzen. Zur benachbarten Ulrichsburg, einer gut restaurierten, umfangreichen und aussichtsreich gelegenen Burganlage, war es nicht weit. Die dritte Burg, das nicht sehr lohnende Hoh-Rappoltstein, wollte dann aber wieder erobert werden. Dann ging es weit hinab durch dichten Wald zur sehenswerten Wallfahrtskapelle Notre-Dame von Dusenbach und auf dem Kreuzweg zurück nach Rappoltsweiler (deutsch). Es blieb noch Zeit zur Besichtigung des schönen Fachwerkstädtchens und zum Genießen eines erfrischenden Eises, bevor unser Berghaus über die Elsässische Weinstraße und einen schmalen Waldweg erreicht wurde. Wir wurden gut verpflegt und etwas einfach einquartiert.
Der nächste Tag begann mit einer Fahrt zum Col du Calvaire, wo unsere Rundwanderung mit einem aussichtsreichen Höhenweg zum Soultzeren Eck (1302 m) begann. Über einen Wurzelweg wurde zum Lac Noir abgestiegen und auf der anderen Seite wieder hinauf zum riesigen Felsen Le Chateau Hans Rocher. Der Abstieg zum Lac Blanc verlangte etwas Trittsicherheit, wurde aber ohne Probleme gemeistert. Schließlich ging es wieder hinauf zum Ausgangspunkt, wo eine Bar mit heißen Getränken sehr willkommen war, denn Wolken und kalter Wind kamen auf.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Col de Schlucht, dem Ausgangs- und Endpunkt unserer heutigen Höhenwanderung. Auf dem Felsensteig, der „schwierigsten“ Wanderung der Vogesen, ging es luftig und lustig auf gut gesichertem Weg zwischen Felsen und über Abgründen nach Frankenthal und Schäferthal, wo eine gemütliche Mittagsrast eingelegt wurde. Die typischen Münster-Rinder mit ihrem punktierten Fell leisteten uns dabei Gesellschaft. Der breite Rücken des Petit Hohneck (1289 m) lieferte ein 360°-Panorama und das Große Hohneck (1363 m) ein Gipfelhaus zum Einkehren. Der geplante Abstecher zum Lac de Schiessrothried wurde abgeblasen, denn ein eisiger Wind mit Regeneinlagen blies über die baumfreien Höhenrücken. Mit Rückenwind ging es dann schnell zurück zu den Autos und einer antiken Gaststätte.
Der Regen während der Nacht und der verhangene Himmel am Morgen störten uns nicht, denn wir hatten ja schöne Tage in den Vogesen. Als wir in Colmar zur Stadtbesichtigung aufbrachen, waren die Regenschirme dabei, aber wir brauchten sie gottlob nicht. Die herrlichen Fachwerkbauten und das Klein Venedig am Lauf der Lauch gefielen auch ohne Sonne. Es waren schöne Tage, die auch der Ärger mit dem Hüttenchef nicht trüben konnte.
Karl Meier