Schneeschuhbergwanderung im Riesengebirge vom 12. – 16. März 2017
Unterkunft: Pension Monika in Spindlermühle (Tschechien)
Leiter: Karl Meier
Teilnehmer: 12, davon 9 Sektionsmitglieder und 3 DAV GUN
Bei bestem Wetter und mit vollem Bus (9 fröhliche Wanderer und entsprechend viel Gepäck) fuhren wir, bestens dirigiert von Elisabeth und Sabine, über Pilsen und Prag nach Spindlermühle im Riesengebirge, wo uns Andreas, Siggi und Marius bereits erwarteten. In der Pension Monika waren wir bestens untergebracht. Der Chef gab uns gerne Tipps über gute Gaststätten und über die Länge unserer geplanten Touren.
Unsere erste Schneeschuhtour begann auf dem Medvedin (1234 m), den wir per Sessellift erreichten, um unser Unternehmen nicht zu sehr auszuweiten. Die Nacht war kalt und der Frost ließ die Feuchtigkeit der Wolken an den Bäumen gefrieren, so dass sie über und über voll dickem Reif waren. Es war traumhaft schön, genauso wie Postkarten Werbung für das Riesengebirge machten. Die Sonne begleitete uns auf dem Weg zur Vrbatova Bouda (Hütte), die wir links liegen ließen, um an der Abbruchkante des Tales der jungen Elbe entlang zu wandern. Es gab viel Schnee, der sich aber gesetzt hatte, so dass wir ohne viel einzusinken bequem darauf laufen konnten. Schließlich wurde die Labska bouda (Elbe-Hütte) erreicht, wo wir unsere Mittagspause mit böhmischen Spezialitäten bereicherten. Den Weg zur oberhalb gelegenen und sicherlich verschneiten Elbequelle sparten wir uns und stiegen stattdessen zum Hauptkamm des Riesengebirges auf. Hier oben auf 1489 m Höhe konnten wir weit nach Polen hinein schauen. An der Martinova bouda gingen wir vorbei, aber an der Medvedi bouda wollten wir uns Kaffee und Kuchen genehmigen, was leider fehlschlug, denn diese hatte geschlossen. So mussten wir mit dem mitgebrachten Tee vorlieb nehmen. Am Ufer der Elbe ging es schließlich zurück zu den Autos. Den gelungenen Tag ließen wir mit einem böhmischen Abendessen ausklingen.
Um etwas Abwechslung in unsere Reise zu bringen, schlug Karl den Besuch der Adersbacher Felsenstadt vor. Dieses Schutzgebiet umfasst spektakuläre Felsenformationen, Wasserfälle, Seen und toll angelegte Steige auf engstem Raum zusammen. 3 Stunden lang durchstreiften wir die „Stadt“ und staunten über die Felsen a la Sächsische Schweiz.
Nun waren aber wieder die Schneeschuhe gefragt, denn wir wollten am nächsten Tag den höchsten Berg des Riesengebirges, die Schneekoppe (1603 m), gleichzeitig auch höchste Erhebung der Tschechei, besteigen. Übernacht wechselte das Wetter und stürmischer Wind jagte dichte Wolken über die Berge. Die obere Sektion der Seilbahn zum Gipfel war wegen Sturm geschlossen. Nach Abwägen der Situation entschlossen wir uns, von Petzer aus mit der unteren Seilbahn zur Mittelstation zu fahren und trotz des zu erwartenden Sturmes einen Gipfelversuch zu starten. Im Waldbereich hielt sich der Wind in Grenzen, aber im oberen Bereich pfiff uns der eiskalte Sturm ordentlich um die Ohren. Wir erreichten den Gipfel, wo wir fast weggeblasen wurden und natürlich Null Sicht hatten. In der Bergstation der Seilbahn wärmten wir uns kurz auf, bevor wir uns auf den gesicherten Weg nach unten zur polnischen Schlesierhütte (Slaski dom) machten. Trotz kleiner Verständigungsprobleme erhielten wir unser Mittagessen und konnten durchs Fenster sehen, wie „unser“ Gipfel immer wieder frei geblasen wurde. Optimistisch machten wir uns dann auf den Weg über weite arktisch anmutende Hochflächen zur Lucni Bouda, wo uns schon die Sonne anlachte. Über die Vyrovka Hütte ging es dann lange abwärts zum Parkplatz.
Vor der langen Heimfahrt wollten wir noch ein böhmisches Schmankerl mitnehmen und entschlossen uns deshalb, eine weitere Felsenstadt zu erkunden. Dieses tolle Gebiet bei Prachov war weniger touristisch erschlossen und die schmalen Pfade schlängelten sich oft abenteuerlich durch und auf die steilen Felsen. Allen gefiel dies sehr, da zwar die Felsen etwas weniger spektakulär dafür aber die Wege viel interessanter waren. Es war ein gelungener Abschluß einer Kurzreise in Rübezahls Berge.
Karl Meier