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Hohe Munde - ein Bergabenteuer zwischen Nebel und Edelweiß

Tour 20 Anspruchsvolle Bergwanderung in der Mieminger Kette

22.08.2025

Trotz Nebel ein lohnendes Bergabenteuer mit Übernachtung in der urigen Rauthhütte

Hohe Munde - Ein Bergabenteuer zwischen Nebel und Edelweiß – 22.-23.08.25

Unterkunft: Rauthhütte (1605m)

Leiterin: Autorisierte Bergwanderführerin Angie Rosenbauer

Teilnehmer: 8

 

Schon bei der Anfahrt durch die malerische Gegend erhebt sich unser Ziel majestätisch am Horizont: die Hohe Munde. Wie ein Wächter über dem Inntal thront sie – schroff und eindrucksvoll. Die Vorfreude steigt spürbar, als wir am Parkplatz in Leutasch unsere Rucksäcke schultern und uns für den Aufstieg zur Rauthhütte bereit machen.

Die Wetterprognose für das Wochenende war alles andere als vielversprechend. Noch in Garmisch durchquerten wir einen kräftigen Regenschauer – ein Vorgeschmack auf das, was uns erwarten könnte? Doch das Wetter zeigt sich gnädig: Der Aufstieg zur Hütte bleibt trocken. Die rund 350 Höhenmeter meistern wir zügig, begleitet vom Duft feuchter Waldböden.

Kaum erreichen wir die Rauthhütte, werden wir von zwei neugierigen Sennhunden lautstark begrüßt – ein uriges Empfangskomitee! Der Hüttenwirt empfängt uns mit einem herzlichen Lächeln und einem flotten Spruch. Die Zimmer sind schnell bezogen, und bald sitzen wir in der gemütlichen Stube. Tiroler Schmankerl und hausgemachte Knödel lassen keine Wünsche offen.

Der Blick auf den Wetterbericht am Abend sorgt für Stirnrunzeln: leichte Besserung, aber weiterhin Schauer möglich. Doch der nächste Morgen überrascht uns – kein Regen, dafür eine dichte Nebelsuppe, die die Landschaft in mystisches Grau taucht.

Nach einem kräftigen Frühstück starten wir unseren Gipfelsturm. Der Pfad windet sich steil bergauf, die Markierungen sind teils verblasst und fordern unsere Aufmerksamkeit. Immer wieder reißt die Wolkendecke für Sekunden auf und gibt den Blick frei auf schroffe Felswände und das verheißungsvolle Licht der Sonne. An der Stelle mit dem Schild „Zugspitzblick“ erwartet uns – eine weiße Wand. Humor hilft!

Der Weg wird felsiger, die Hände kommen zum Einsatz. Jeder Schritt bringt uns höher. Und dann – mitten im Morgentau – entdecken wir mehrere Edelweiß! Ein stiller Moment der Freude, fast wie ein Geschenk des Berges.

Nach exakt drei Stunden stehen wir am Ostgipfel der Hohen Munde auf 2.592 m. Die Fernsicht bleibt verwehrt, doch die Nebeldecke lichtet sich gerade so weit, dass wir ins Tal blicken können. Die Stimmung ist gelöst, die Freude groß. Fotos werden gemacht, mit einem kleinen Schluck Averna wird auf den Gipfelsieg angestoßen.

Der Abstieg führt uns zurück zur Rauthhütte, wo wir uns noch einmal stärken – mit Suppe, Kuchen und einem letzten Blick auf die Hohe Munde. Die letzten Meter zum Parkplatz begleiten uns Sonnenstrahlen, als wollte der Berg sich doch noch versöhnlich zeigen.

Alle sind sich einig: Diese Tour war ein echtes Erlebnis. Und eines steht fest: Wir kommen wieder – beim nächsten Mal mit klarer Sicht und noch mehr Gipfelglück!

 

Eure Angie Rosenbauer